29.09.2012

Wechselhafte Tage an der Westküste

Hallo Ihr Lieben,

wir melden uns noch einmal mit einem kurzen Zwischenbericht der letzten Tage. Wie Ihr sicher am letzten Bericht gemerkt habt, war unser Fallschirmsprung DAS Highlight unseres Aufenthalts in Nelson. Dennoch wollen wir die Stadt und den Abel Tasman National Park nicht völlig außen vor lassen. Unsere Tage in Nelson waren überwiegend sonnig und entspannt. Die Stadt ist eigentlich eher klein, im Vergleich zu allen anderen Orten der Nordküste allerdings so etwas wie die Metropole schlechthin – fünfstellige Einwohnerzahlen, Flughafen, nette Geschäftsstraßen, Kino und Unmengen netter Cafés und Restaurants. Kurzum: eine Stadt zum Wohlfühlen. Dementsprechend haben wir die Zeit hier genossen, zumal wir ein richtig gemütliches kleines Ferienhaus beziehen konnten. Bevor es weiter gen Süden ging, sind noch zwei Ereignisse nennenswert – unser Netbook, dass dank unserer Nachlässigkeit mit einem Wurm und diversen Trojanern verseucht worden ist, wurde wieder virenfrei (dank „Call a Geek“), und wir hatten eine sehr entspannte Wanderung im wunderschönen Abel Tasman National Park.

Der Park ist geprägt von zahlreichen wunderschönen Buchten mit grün-blauem Wasser und goldenem Sand (die ungewöhnliche Sandfarbe stammt vom Eisenoxid der Felsen – quasi Rost, der von den Felsen abgespült wird). Mit dem Wassertaxi ging es entlang der Küste nach Norden, und dann zu Fuß 15 km wieder zurück – herrlich.




Am letzten Dienstag ging es dann nach Süden zum Franz-Josef-Gletscher. Die verregnete Fahrt wurde nur noch getoppt durch die 2 Tage strömenden Regen, die wir vor Ort hatten. Ein Glück, dass unsere Unterkunft wieder einmal recht gemütlich war, denn an Wandern oder Gletscher besichtigen war erst einmal nicht zu denken. Und so haben wir uns die Zeit mit Reiseplanung, Sky TV gucken und lesen vertrieben, und uns im nebenan gelegenen Kiwi Wildlife Center frisch geschlüpfte Kiwis angesehen (die Vögel, NICHT die Früchte). Am Donnerstag Nachmittag war es dann tatsächlich einmal lang genug trocken, um die knappe Stunde zum Franz-Josef-Gletscher zu laufen, ohne komplett nass zu werden. Der Gletscher ist dem Vergleich mit einigen seiner europäischen oder kanadischen Kollegen sicher nicht gewachsen, aber an den umliegenden Bergen lassen die Schleifspuren noch erahnen, welche Ausmaße der Gletscher einmal gehabt haben muss. Irre, wenn man unter diesen hunderte Meter hohen Felswände steht und sich überlegt, dass noch vor wenigen Jahrzehnten gigantische Eismassen an genau dieser Stelle waren und der Gletscher heute weit weit entfernt liegt.

Am Freitag, dem Tag unserer Weiterreise, zeigte sich das Wetter natürlich von seiner strahlendsten Seite, und so haben wir den Vormittag noch genutzt, um uns auch den benachbarten Fox Glacier anzusehen. Aber auch hier war nicht der eigentliche Gletscher das Highlight, sondern vielmehr die Spuren früherer Größe, die sich an den Hängen der Berge erkennen ließen. Die Fahrt nach Queenstown strotzte dann allerdings nur so vor filmreifer Panoramen – kristallklare, blaue Flüsse, schneebedeckte Berggipfel, Wasserfälle, Seen, Hügelketten und sonnendurchflutete Täler. Besonders der finale Streckenabschnitt zwischen Wanaka und Queenstown ist überragend. Eine Gebirgsstraße windet sich durch ein Hochtal, bevor man einen Pass überquert und dann auf einmal das Tal von Queenstown vor sich sieht. Ein unbeschreiblicher, fast unwirklicher Anblick. Links schneebedeckte, schroffe Berge, die steil in ein grünes Tal abfallen. Dort, hinter aufsteigendem Dunst, schlängelt sich ein Fluss in Richtung Wakatipu Lake. Grandiose Landschaft um uns herum. Kein Wunder, dass hier der „Herr der Ringe“ gedreht wurde. Jetzt sind wir also in Queenstown, der südlichsten Station unserer gesamten Reise, 18.527 km von zuhause entfernt. Am Montag starten wir zum Milford Sound und in unsere letzte Woche in Neuseeland. Bericht folgt dann wie immer in Kürze...

 Viele Grüße,

 Simone & Carsten

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