Auckland ist ein entspannter und vielseitiger Ort. Die Stadt breitet sich über eine hügelige Landschaft aus, malerisch eingebettet von Meeresbuchten und Hügelketten erloschener Vulkane. Ein kleiner Innenstadtbereich mit Hochhäusern prägt die Skyline mit dem Sky Tower als Fixpunkt, einem 328 Meter hohen Funkturm, der auch das höchste Gebäude der gesamten südlichen Hemisphäre ist. In den Straßen reihen sich die üblichen Fastfood- und Modeketten, wie man sie überall von Bonn bis Boston und Aachen bis Auckland sieht. Wirklich „anders“ sind da vielleicht die asiatischen Foodcourts, die man an verschiedenen Stellen der Innenstadt findet und wo man eine große Auswahl von indischem, thailändischem, japanischen, chinesischem, indonesischem bis hin zu türkischem Essen findet. Klasse! Wetter? Es gab drei Tage Sonnenschein, da hatten wir wirklich Glück. Alles in allem ist es hier für uns aber deutlich kälter als zuvor. Klar, hier auf der Südhalbkugel hat gerade erst der Frühling begonnen. So wurde es teilweise knackig kalt und nachts mussten wir uns dick gegen die Kälte einwickeln. Für uns fühlt es sich natürlich eher nach Herbst an, aber es ist doch eine angenehme Abwechslung zu den heißen Wochen in den USA und auf den Cook Inseln.
Durch eine kleine, schöne Galerie erreicht man den Myers Park, einen der vielen Grünbereiche der Stadt. Es ist interessant zu sehen wie sich hier Palmen mit noch kahlen Laubbäumen (wie geschrieben: Frühling) abwechseln. Am Ende des Parks erreichten wir die City Hall und die Ausläufer der Innenstadt. Bei schönstem Wetter hielten wir uns aber zunächst rechts in Richtung Albert Park und Universität. Engischer Kolonialstil wechselt sich hier ab mit modernen Glasfassaden und hässlichem 70er-Jahrestil, wie wir ihn auch von unseren Unis her kennen. Von hier war es nur noch ein kurzer Weg in die Innenstadt, wo dann unser Tag endete. Zurück im Hostel haben wir uns passend zu den Temperaturen einen leckeren Gulasch gekocht und damit die neidischen Blicke der vielen anderen deutschen Backpacker auf uns gezogen.
Nachdem wir Auckland am Tag zuvor schon zu Fuß erkundet hatten, ging es am Freitag auf den Sky Tower, um die Aussicht aus 182 Metern (Besucherplattform) bzw. 220 Metern (höchster Aussichtspunkt) zu genießen. Bei strahlendem Wetter konnten wir das 360° Panorama von Auckland bestaunen und durch Glasplatten im Boden den Verkehr unter uns beobachten. Den Sky Jump, also eine Art Bungeesprung vom Turm, haben wir allerdings ausgelassen – so wagemutig waren wir dann doch nicht. Nach einer Kaffeepause mit Weitblick auf den Hafen ging es anschließend zum Auckland War Memorial Museum, dem Museum mit der größten Maori-Kultursammlung der Welt und gleichzeitig Kriegsdenkmal und Ausstellung über die Beteiligung Neuseelands an den großen Kriegen. Die Sammlung zu Ursprung, Kunst und Kultur der Maori beeindruckt ebenso wie die Gedächtnishalle für die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Vor allem die differenzierte Betrachtung der einzelnen Soldaten, der Kriegsparteien und auch der Irrsinn, der in den Kriegen Ausdruck fand, hinterlässt die Besucher nachdenklich und bedrückt. Nach dieser schweren Kost ging es noch einmal zum Sky Tower – dank spezieller Eintrittskarten konnten wir erneut auf die Plattform, um den Tag mit einem wunderbaren Sonnenuntergang zu beschließen.
Heute hieß es weiterziehen, wir sind mittlerweile in Taupo im Landesinneren angekommen und werden uns bald wieder melden. Beste Grüße vom anderen Ende der Welt, Carsten & Simone
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