Obwohl wir unseren letzten Post aus
Neuseeland schon als Abschlussbericht verfasst hatten, wollen wir
noch kurz unsere letzten Eindrücke von der Fahrt nach Christchurch
und von Christchurch selbst weitergeben. Wieder einmal konnten wir
uns wettertechnisch mehr als glücklich schätzen – auf der knapp
500 km langen Strecke war die Sonne unser stetiger Begleiter, kaum
ein Wölkchen trübte den strahlend blauen Himmel. Und erneut ging es
durch „Herr-der-Ringe“ Landschaften, über karge, hügelige
Graslandweiten, entlang an mehreren tiefblauen Seen, immer flankiert
von schroffen, schneebedeckten Bergketten. An jeder Straßenbiegung
möchte man anhalten, um dieses wunderschöne, abwechslungsreiche
Panorama festzuhalten.
Nachdem auf der Fahrt die positiven Aspekte
der geographischen Gegebenheiten Neuseelands so dominiert hatten,
konnten wir in Christchurch ihre negativen Auswirkungen sehen. Die
Kräfte, die für das wunderschöne Bergpanorama verantwortlich sind,
ließen 2010 die Erde um Christchurch beben und richteten verheerende
Schäden vor allem im Stadtzentrum an. Und wie wir feststellen
mussten, hat sich die Stadt noch nicht von diesem Schock erholt. Das
Stadtzentrum um die eingestürzte Kathedrale ist nach wie vor nicht
passierbar, als „Red Zone“, Sperrzone, ist es mit Bauzäunen fast
komplett abgesperrt. Der Wiederaufbau geht nur langsam von statten,
immerhin ist Neuseeland ein eher kleines Land mit eingeschränkten
Ressourcen. Zwar gibt es Initiativen, die Stadt wieder zu beleben –
so wurden bspw. behelfsmäßig bunte Container als Geschäftsersatz
aufgestellt – diese werden aber von den Schutthaufen, Warnschildern
und verwaisten Ladenzeilen noch deutlich überlagert. Dazu kommt,
dass derzeit ein Bildungs-/ Verwaltungsstreit in der Bevölkerung
tobt. Da viele Familien aus der Stadt weggezogen sind, gibt es Pläne,
verschiedene Schulen zusammenzulegen, was bei der allgemeinen
Bevölkerung auf Zustimmung, in Christchurch selbst aber auf
erbitterten Widerstand der Eltern trifft. Und so setzte sich bei uns
der Eindruck fest, dass die Stadt noch einen langen Weg der Erholung
vor sich hat.
Nach über 3500 km endete unsere
Neuseelandreise schließlich an der Mietwagenstation, wo wir für
eine halbe Nacht Quartier in unserem Auto bezogen – da wir schon um
vier am Flughafen sein mussten, hätte sich eine Nacht im Hotel nicht
wirklich gelohnt. Und auch so sind wir, müde aber guten Mutes, in
Adelaide angekommen und freuen uns auf die kommenden Wochen.
Bis zum nächsten Update. Viele Grüße,
Carsten & Simone
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